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Liebe Solalbert MitgliederInnen!<br><p><b>Neujahrsgruß</b><br>
Das Jahr 2005 neigt sich dem Ende zu. Solalbert dankt allen Mitgliedern für ihre Beiträge speziell auch im Diskussionsforum und wünscht ein erfolgreiches Jahr 2006 mit viel Sonne und einem störungsfreien Betrieb.<br><p><b>Solalbert – Statistik</b><br>Wie auf Grund der gesetzlichen Lage zu erwarten war, hat sich die Zahl der neu gebauten Anlagen auf ein Minimum reduziert. Das wirkt sich natürlich auch auf die Anmeldungen bei Solalbert aus. So sind 2005 insgesamt 42 Anlagen neu angemeldet werden. Der Großteil davon befindet sich im Osten von Österreich, wo es teilweise schon wieder Förderprogramme einzelner Bundesländer gibt, wo aber auch die Solarpartnerschaft mit der Ökostrom AG sehr gut angenommen wird.<br>Trotzdem wurde wieder ein Zwischenziel erreicht. Am 23.12.05 überschritt nämlich die angemeldete Leistung den Wert von 2000 kWp, das sind ca. 10% der in Österreich aufgebauten Photovoltaikleistung.<br>Weiterhin erfreulich entwickeln sich auch die Zugriffszahlen. Bereits Anfang Dezember wurde die Zahl 40.000 überschritten, der tägliche Durchschnitt an Zugriffen lag im abgelaufenen Jahr zwischen 50 und 70.<br>Natürlich gibt es auch Anlagenbetreiber, die die Vorteile von Solalbert wenig bis gar nicht nutzen. Von den derzeit 231 angemeldeten Anlagen<ul><li>fehlt bei 53 Anlagen das Foto</li><li>haben 97 Betreiber in den letzten 3 Monaten keine Datenaktualisierung durchgeführt.</li></ul><p><b>Ökostromgesetz – Novelle 2005</b><br>Nach dem Nein der SPÖ im Dezember 2004 passierte jetzt fast ein Jahr gar nichts. Umso überraschender war deshalb die Kunde, dass sich die Parteien am 25.November geeinigt haben. Diese Novelle, genauer Text siehe <a href="http://www.solalbert.info/downloads/download.php?id=5" target="link">Downloadbereich von Solalbert</a>, muss jetzt noch im Nationalrat beschlossen werden. Ein paar Eckpunkte dazu<ul><li>Neues anzustrebendes Ziel von 10% Sonstiger Ökostrom bis 2010 gemessen am in Österreich an Endverbraucher abgegebenen Strom (bisher 4% bis 2008), ein Widerspruch, wenn gleichzeitig die Mittel dazu eingeschränkt werden? Der aktuelle bis Ende 2005 erwartete Stand lautet 4,5%.</li><li>Pro Jahr gibt es nun jeweils 17 Mio Euro an zusätzlichem Fördervolumen, aufgeteilt in jeweils 30% für feste Biomasse, Biogas und Windkraft sowie 10% für Sonstige wie z.B. Photovoltaik. Als Vergleich dazu wird der gesamte Förderaufwand 2005 lt. E-Control ca. 159 Mio Euro betragen.</li>Der skandalöse 15MW Deckel für Photovoltaik bleibt bestehen, es gibt jedoch einige Ausnahmen, die so kompliziert formuliert sind, dass sich kein Mensch mehr auskennt. Vermutlich ist das aber gerade das Ziel der Autoren.</li><li>Die Dauer der Abnahmepflicht und des geförderten Einspeisetarifes wird von 13 Jahren auf 11,25 Jahre gesenkt</li><li>Die Einspeisetarife für 2006 müssen noch neu festgelegt werden, d.h. mit dieser Novelle wird praktisch die Katze im Sack gekauft</li><li>Die Einspeisetarife werden jährlich reduziert, das Ausmaß wird ebenfalls jährlich festgelegt – Planungssicherheit ist daher eigentlich ein Fremdwort</li><li>Neu sind Investitionszuschüsse für neue Kraftwärmekopplungsanlagen und für mittlere Wasserkraft, finanziert aus den schon bisher eingehobenen KWK- und Kleinwasserkraftzuschlägen. Gefördert werden dadurch Industrieunternehmen und die größeren Kraftwerksbetreiber – da merkt man wieder, woher der Wind weht. Die Salzburger Landeshauptfrau Burgstaller (SPÖ) hat nämlich gleich frohlockt, dass mit 6 Millionen Zuschuss sofort mit dem Bau eines bereits fertig geplanten Wasserkraftwerkes begonnen werden kann. Größere Kraftwerke werden gefördert und kleinere verhindert, eine alte Taktik der herkömmlichen Energieversorger.</li><li>Es wird eine neue Ökostromabwicklungsstelle geschaffen, die natürlich auch bezahlt werden muss</li><li>Der Verrechnungspreis für Ökostrom an Stromhändler wird nicht erhöht, er bleibt bei 4,5 Cent/kWh außer wenn der Marktpreis des herkömmlichen Strommix höher wäre. Vor 2 Jahren betrug der Marktpreis 2,5 Cent/kWh, im Herbst war er schon kurzzeitig bei 4,7 Cent/kWh. Was sind das für Kaufleute, die den nach ihren eigenen Aussagen teuer mit Fördergelder erzeugten Ökostrom zum Marktpreis des europäischen Strommixes verkaufen – das ist eine Schande!! Die Stromhändler tragen somit nichts mehr zur Aufbringung der Fördergelder bei</li><li>Bei den Ökostromzuschlägen wurden die Versprechungen, die Haushalte zu entlasten in der Form eingehalten, dass die Großindustrie (Netzebene 1 bis 3) bisher 30% weniger gezahlt hat als der Normalverbraucher, nach der neuen Novelle zahlt die Großindustrie 55% weniger – wer hat da den kleinen Mann vertreten?</li></ul>Jeder kann nun selbst über diese Novelle urteilen – welche Interessen hier gewahrt wurden, ob der über kurz oder lang unumgängliche Ökostromausbau forciert oder gebremst wird. Umweltschutzorganisationen nennen diese Novelle Ökostromverhinderungsgesetz und rufen zum Protest auf. Nachstehend der Link zum von Global2000 organisierten Protestmail <a href="http://www.global2000.at/index3.htm" target="link">„Ökostromgesetz in Gefahr“</a>.<br>Für Solalbert ist der Protest selbstverständlich und ich hoffe, dass viele Solalbert Mitglieder das Gleiche tun.<br><p>Außer<br><p><b>Solalbert Mitglieder als Ökostrombezieher</b><br>Der Aufruf im letzten Solalbert Info um Vorschläge und Ideen, dass und wie sich Solalbert Mitglieder als Ökostrombezieher deklarieren sollen, hat leider kein Echo gefunden. Die Anzahl der Rückmeldungen betrug exact null. Wenn es wirklich keine Ökostrombezieher oder zumindest Ökostromförderer, z.B. Vorarlberger Ökostrombörse, unter den Solalbert Mitgliedern gibt, dann haben wir wirklich kein Recht auf die Politik und das schlechte Ökostromgesetz zu schimpfen.<br><p>Solalbert bezieht seinen Strom von der Ökostrom AG und bezahlt damit reinen Ökostrom.<br><p><p>Mit sonnigen Grüßen<br>Rinderer Albert und Peter |