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Liebe Solalbert-Mitglieder!<p><b>Nachruf – Günther Köchle</b><br>geb. 1949 – gest. 2005<br>Nach zähem Ringen mit seiner Erkrankung ist der Vorarlberger Photovoltaikpionier Günther Köchle viel zu jung verstorben. Eine fast unüberschaubare Zahl an Freunden und Bekannten gaben ihm am 13. Juli 2005 in seinem Heimatort Viktorsberg in Vorarlberg die letzte Ehre.<br>
Einige Höhepunkte aus dem Photovoltaikleben von Günther Köchle:<ul><li>1996 – Gründung der Fa. STROMAUFWÄRTS</li><li>Engagierte Lobbyarbeit für den Stellenwert der Photovoltaik</li><li>Begründer der Symposiums TRISOLAR, das bereits 4 Mal mit Beteiligung internationaler Experten und Teilnehmer in Bregenz stattgefunden hat und die drei Themenbereich Solar-Wasser, Solar-Luft und Solar-Strom abdeckt</li><li>Mitinitiator der Vorarlberger Sonnenscheinkampagne, ein Bürgerbeteiligungsprojekt für Gemeinschaftsphotovoltaikanlagen, das weit über die Vorarlberger Grenzen Beachtung gefunden hat</li><li>1999 - Fa. STROMAUFWÄRTS und Fa. DOMA (Hersteller von thermischen Kollektoren) bauen und beziehen den Energiepark West in Satteins, dessen Energieversorgung zur Gänze mit Erneuerbarer Energie erfolgt</li><li>Land Vorarlberg beschließt ab 1.10.2001 kostendeckende Einspeisevergütung, Günter Köchle hat dazu viel Überzeugungsarbeit geleistet</li><li>Anschließend erfolgt in dem bereits entsprechend sensibilisierten Vorarlberg ein Bauboom an Photovoltaikanlagen mit dem Ergebnis, dass innerhalb des vom Bund geschaffenen Deckels von 15MW mehr als 8 MW im Ländle errichtet wurden, der PV Markt explodiert damit geradezu krankhaft und kommt mit der Erreichung des unseligen Deckels wieder zum Stillstand</li><li>Diese Entwicklung trägt dazu bei, dass die Fa. STROMAUFWÄRTS nach nur 5 Jahren den Energiepark West verlässt und „stromaufwärts“ nach Rankweil zieht.</li></ul>
Vermutlich hat der Körper von Günther Köchle diese Spannungen zwischen seinen Visionen und der von Nutznießern und Politik geschaffenen Realität einfach nicht mehr ausgehalten. Seine Sichtweise von der Zukunft und der daraus resultierende konsequente Einsatz zur Nutzung der Sonnenenergie machen Ihn aber eigentlich unsterblich. Mit seiner Beharrlichkeit, seinem Fachwissen und seiner menschlichen Art hat er viele Menschen mit dem Solarvirus angesteckt und von der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der Solarenergienutzung für eine nachhaltige und friedliche Zukunft überzeugt.<br>Auch Solalbert wäre ohne Köchle Günter kaum denkbar. Gemeinsam mit der ganzen Photovoltaikszene und Deinen vielen Solarenergiefreunden bedanken wir uns für Deinen unermüdlichen Einsatz, Dein Gespür für das Wesentliche und für deine Freundschaft.
Du hast die Samen gestreut, wir wollen die schon sprießenden Pflänzchen pflegen, weiterentwickeln und deine Visionen Wirklichkeit werden lassen. Die Sonne wird uns immer verbinden!<p><b>Neuerung auf Solalbert</b><br>Mehrfach wurde schon der Wunsch an uns herangetragen, auch die E-Mail Adressen der Anlagenbesitzer zu veröffentlichen, damit gleich direkt Kontakt aufgenommen werden kann. Aus Datenschutzüberlegungen bieten wir nun eine Lösung an, bei der sich jeder selbst entscheiden kann, ob er seine E-Mail Adresse veröffentlichen will:<ul><li>Nach dem Einloggen erscheint ein zusätzlicher Menüpunkt – Optionen.</li><li>Die Grundeinstellung lautet auf Nein, bei einer Änderung auf Ja erscheint dann die Mail-Adresse bei den Technischen Daten.</li></ul>Durch solche Vorschläge aus Euren Reihen kann die Qualität von Solalbert laufend weiter entwickelt werden. Weitere Neuerungen sind in Arbeit. Danke für Eure Unterstützung.<p><b>Ökostrom Aktuell</b><p>Seit die SPÖ im letzten Dezember das neue Ökostromgesetz verhindert hat, ist auf diesem Gebiet nichts mehr weiter gegangen. Lediglich die Ökostromzuschläge wurden per 1. Jänner 2005 erhöht und mittlerweile geistern auch schon Nachrichten über die nächste Erhöhung ab 1. Jänner 2006 durch die Medien.<br><a href="http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1008679" target="links">http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1008679</a><br>Für den normalen Haushaltskunden soll sich also laut Entwurf des Wirtschaftsministeriums der Zuschlag von 0,27 auf 0,464 c/kWh erhöhen. Interessant ist dabei die Tatsache, dass das Gutachten für die Festlegung dieser Zuschläge von einem europäischen Marktpreis von 3,5 c/kWh ausgeht, dieser Marktpreis aber im 3.Quartal 2005 bereits auf 4,79 c/kWh hochgeschnellt ist. Damit ist der Marktpreis erstmals höher als der Preis des Ökostroms, den die Kraftwerksbetreiber um 4,5 c/kWh von der Ökostrombilanzgruppe kaufen. Diese Marktpreisentwicklung ist ganz klar auf die Verteuerung der fossilen Energie zurückzuführen, die ja einen Anteil von 54% am europäischen Strommix hat. Der immer ältere Kraftwerkspark wird die Lage weiter verschärfen.<br>Wer nun glaubt, dass jetzt endlich die Erzeugung aus erneuerbaren Energien kräftiger forciert wird, unterliegt einem gewaltigen Irrtum. Vielmehr ertönt wieder der Ruf nach Atomenergie, Abschaltungstermine werden verschoben und eine Unmenge Geld in die höchst unsichere Entwicklung des Kernfusionsreaktor ITER gesteckt.<br>Damit noch einmal zurück zum Ökostromzuschlag. Diese Erhöhung darf einen Photovoltaikbetreiber zu aller letzt schrecken, mit einer gut gewarteten Anlage lässt sich diese „Mehrbelastung“ leicht verdienen. Ja ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass PV-Anlagenbetreiber sich noch weitergehend für den Ausbau der Ökostromerzeugung einsetzen sollten. Aktuell sehe ich derzeit einmal 2 Möglichkeiten:<ul><li>Kunden der VKW (Vorarlberger Kraftwerke) können mit dem Produkt ÖKO PLUS und der damit verbundenen Teilnahme an der Ökostrombörse (Information siehe <a href="http://www.oekostromboerse.at" target="links">www.oekostromboerse.at</a>) Ökostromproduzenten unterstützen und damit die Verbreitung der sauberen Stromerzeugung fördern. Dabei ist eine Überzahlung von 1c/kWh auf den eigenen Stromverbrauch zu leisten, wobei man weiterhin den Strommix der VKW mit einem gewissen Anteil an fossilem und atomar erzeugtem Strom bezieht.</li><li>Noch konsequenter aber natürlich auch etwas teurer ist der Umstieg auf einen Stromanbieter, der nur Strom aus Kraftwerken mit erneuerbaren Energieträgern (Wasserkraft, Wind, Biomasse, Biogas, Photovoltaik, usw.) verkauft und dies durch entsprechende Zertifikate auch belegen kann. Es ist anzunehmen, dass diese Anbieter bei steigender Kundenanzahl in neue Ökostromkraftwerke investieren werden. Selbstverständlich müssen dabei aber auch die gesetzlichen Bedingungen passen.</li></ul><p>Abschließend möchten wir alle Solalbert Mitglieder fragen, wie können wir als Ökostromproduzenten eine glaubwürdige Macht werden und damit mehr Einfluss bei Ökostromdiskussionen, bei der Gesetzerstellung usw. gewinnen? Wer möchte sich auf Solalbert entsprechend deklarieren? Wie könnte das öffentlichkeitswirksam geschehen?<br>Wir würden uns über Vorschläge und Ideen aus Euren Reihen als Basis für weitere Diskussionen sehr freuen.<p>Mit sonnigen Grüßen<br>Rinderer Albert und Peter |