Nach dem Veto von Landeshauptmann Haider Ende 2003 gab es vorerst keine Verordnung für 2004 und keine Einspeiseverträge für neue Ökostromanlagen. Eigentlich ein Zustand wie in einer Bananenrepublik, der die Investoren dieser Anlagen vor ernstliche wirtschaftliche Probleme stellte.<br> Wollten diese Herren nur die Wahlen in Kärnten und Salzburg abwarten, oder hat vielleicht auch die von den Vorarlberger e5 Gemeinden gestartete, über ganz Österreich bekannt gemachte und von zahlreichen Gemeinden beschlossene Petition eine Rolle gespielt? Auf jeden Fall gilt seit 1.4. eine neue Verordnung mit der im Expertengutachten empfohlenen Erhöhung der Ökostromzuschläge in der Größenordnung von 0,07 Cent/kWh.<br> Zu denken gibt jedoch die Begleitmusik aus der Wirtschaft und dem zuständigen Ministerium. Es wird vehement ab 2005 ein Ersatz der bestehenden Einspeistarifregelung durch Ausschreibungsverfahren gefordert, damit so das Hauptargument, nur noch die effizientesten Ökostromanlagen gefördert werden. Damit würden jedoch viele das Risiko einer Planung, deren Verwirklichung in den Sternen steht, überhaupt nicht mehr auf sich nehmen. Weiters bestünde die Gefahr, dass nur mehr Großprojekte zum Zug kommen und auch die Vielfalt der erneuerbaren Energieformen eingeschränkt wird.<br> Diese Verhinderung einer rascheren Entwicklung in Richtung erneuerbarer, dezentraler Energieversorgung lässt eindeutig die Handschrift der aktuellen, zentralistisch geführten Energiestrukturen erkennen. Die dort Verantwortlichen wollen natürlich noch möglichst lange ein gutes Geld verdienen, Klimaschutz und ähnliche Kleinigkeiten stören dabei nur. Die Politik ist daher gewaltig gefordert, Rahmenbedingungen für einen Umbau dieser Energiestrukturen zu schaffen. Die immer stärkere Zurückdrängung der Politik im globalisierten Markt lässt jedoch erahnen, wie schwierig dieses Unterfangen werden könnte.
Trotz der nun seit 1.4.2004 in Kraft getretenen Ökostromverordnung 2004 wollen die Vorarlberger Gemeinden die weiteren Punkte der Ökostrompetition weiterhin einfordern, um damit der Politik den Rücken zu stärken. Dies wurde einstimmig bei der jüngsten Umweltverbandstagung am 29.April 2004 in Fraxern beschlossen.<br> Alle Gemeinden, die bis jetzt die Petition noch nicht beschlossen haben, erhalten nochmals den angepassten Petitionstext mit dem Ersuchen um entsprechende Unterstützung.