Mit ungläubigem Staunen verfolgte die „zivilisierte Welt“ (aus dem Sprachgebrauch von G.Bush entliehen) den Zusammenbruch der Stromversorgung rund um New York bis nach Detroit in Kanada mit ca. 50 Millionen betroffenen Menschen. Jetzt sind die Experten bei der Ursachenforschung gefordert und bei uns geht man nach dem Statement der Verantwortlichen, dass Vorarlberg spätestens 1 Stunde nach so einem Zusammenbruch wieder mit Strom versorgt wäre, beruhigt zur Tagesordnung über. Zur Sicherheit baut man aber in Kops doch 3 Maschinensätze ein und verlangt dann noch stärkere Leitungen, um diese Leistung überhaupt ins Netz zu bringen. Das beruhigt wirklich ungemein und so wird übersehen, dass die Energielobby das alte Prinzip der Zentralisierung weiter betreibt und zementiert. Das Ergebnis lautet dabei, Macht und letztendlich auch der Geldgewinn in wenigen Händen und ein System, das anfällig bleibt und durch Probleme an wenigen Punkten, im schlimmsten Fall durch Terror, großflächig ausfallen kann. <p>Neben diesen Problemen steht die Energiepolitik vor der Herausforderung, dass weltweit ein Großteil des Stromes mit erschöpflichen Primärenergien erzeugt und dabei noch zusätzlich das Klima und die Umwelt gefährdet wird. Gegen den schon daraus notwendigen Umstieg auf erneuerbare Primärenergien setzt die Stromwirtschaft das Argument, dass ein Kohlekraftwerk mit 100 MW unmöglich durch ein Photovoltaikkraftwerk ersetzt werden kann, weil dazu eine Fläche von ca. 7 km² notwendig wäre. Und genau hier liegt der „Denkfehler“. Die Sonne scheint überall, der Wind weht und Biomasse wächst an vielen Orten. Es macht daher Sinn, viele kleine Kraftwerke mit diesen Primärenergien zu betreiben und zu vernetzen. Der erhöhte Steuerungsaufwand lässt sich durch die heutigen Möglichkeiten der Telekommunikation leicht bewältigen. Ausfälle einzelner Kraftwerke bereiten kaum Probleme, ein riesiger Netzzusammenbruch ist nicht zu befürchten und es braucht keine Verstärkung von Leitungen zu zentralen Verteilpunkten, die zudem noch riesige Verluste verursachen und damit die Effizienz reduzieren. <p>Es braucht also ein Umdenken vom Zentralismus zur dezentralen Energieversorgung. Viele kleine Kraftwerke mit verschiedenen erneuerbaren Primärenergien heißt die Energiezukunft. Die Umstellung des Energiesystems erfordert jedoch Jahrzehnte, weshalb keine Zeit mehr vergeudet werden darf, indem man darauf wartet, bis der internationale Gleichschritt beginnt. Wir müssen bei uns selber beginnen mit der Solaranlage für warmes Wasser und Strom auf dem eigenen Hausdach.