24. Juli 2008 |
URL: http://www.solalbert.info/news/detail.php?id=40 |
Photovoltaikf�rderungsaktion 2008 |
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<b><u>Zur�ck zum Start ? � PV F�rderung in �sterreich</u></b><p>Photovoltaik ist die Primadonna der Stromerzeugungstechniken. Ohne L�rm, ohne Abgase und bei intelligenter Anwendung auch ohne zus�tzlichen Fl�chenverbrauch liefern PV Module Strom aus dem noch mindestens 4 Milliarden Jahre zur Verf�gung stehenden Sonnenlicht. �Es rechnet sich nicht� war und ist noch immer der gro�e Einwand gegen PV. Tats�chlich sind die Kosten von Solarstrom noch wesentlich h�her als z.B. bei Wasserkraft. Um nun diese Kosten zu senken, braucht es Entwicklung und einen Markt und als Anschub dazu vor�bergehend auch gezielte F�rderungen.<br>Der Ansto� f�r eine solche Photovoltaikinitiative kam aber keineswegs aus Energiewirtschaft und Politik sondern vielmehr von Umweltaktivisten und l�ngerfristig denkenden Menschen. Ein erster H�hepunkt war dazu zwischen 1997 und 2000 die Sonnenscheinkampagne in Vorarlberg, wo sich zukunftsorientierte Menschen mit 1000 Schilling an Gemeinschaftsphotovoltaikanlagen ohne pers�nlichen Gewinn beteiligen konnten. Diese �beraus erfolgreiche Aktion rief dann auch die Politik auf den Plan und es gab erstmals Investitionszusch�sse f�r Photovoltaikanlagen. Schon damals stand der Ruf nach kostendeckenden Einspeisetarifen an erster Stelle, es brauchte allerdings noch diese Nachdenkzeit mit den Investitionzusch�ssen bis dann zuerst einzelne Bundesl�nder und mit dem ELWOG schlie�lich der Bund eine einheitliche Einspeiseregelung ab 1.1.2003 festlegte. Diese Regelung war offensichtlich so attraktiv, dass bereits 2 Wochen sp�ter der unselige Deckel von 15 MW bei der Photovoltaik erreicht wurde. �sterreichische Firmen haben diese Anlagen l�ngst gebaut und warten seither auf neue M�glichkeiten in �sterreich, sofern sie sich mit Auslandsauftr�gen dieses Warten �berhaupt leisten k�nnen. Mittlerweile gibt es auch schon 2 Novellen zu dem �kostromverhinderungsgesetz mit dem Ergebnis, dass die neu zur Verf�gung gestellten F�rdermittel nicht nur bei der Photovoltaik gar nicht mehr in Anspruch genommen werden, d.h. der Markt kann mit diesem Gesetz nichts anfangen. Angesichts der rasant steigenden Rohstoff- und Energiepreise wird auf diese Weise aber leider wertvolle Zeit vergeudet.<p>Seit 18.Juli 2008 gibt es nun eine neue <a href="http://www.klimafonds.gv.at/home/foerderungen/photovoltaik.html" target="link">Photovoltaik F�rderungsaktion 2008</a> des Klima- und Energiefonds. Innerhalb von 2 Tagen sind 2400 Antr�ge eingelangt, was zeigt, dass die Bev�lkerung sensibilisiert ist und geradezu gierig auf eine Verbesserung der Situation wartet. Mit ein Grund f�r diesen Anmeldeboom wird auch die einfache Abwicklung �ber Internet sein im Gegensatz zum schon fast undurchschaubaren Genehmigungsdschungel laut �kostromgesetz. Nachdem aber nur Geld f�r ca. 700 Anlagen zur Verf�gung steht, zeichnet sich der n�chste Frust bereits ab.<p>Damit komme ich zum Kern meiner Ausf�hrungen und zu meiner Bef�rchtung, dass diese neueste F�rderaktion wieder so ein Schnellschuss ohne nachhaltige Wirkung bleibt.<p><ul><li>Investitionszusch�sse sind eigentlich ein R�ckfall ins �letzte� Jahrhundert, sozusagen ein Zur�ck zum Start. Die Zukunft sind und bleiben kostendeckende Einspeisetarife und eine Finanzierung durch alle, die Strom verbrauchen. Viele L�nder mit Deutschland an der Spitze praktizieren das sehr erfolgreich. Nur das kleine �sterreich meint anscheinend, das wir das noch besser k�nnen. Die Ergebnisse schauen jedoch anders aus. So hat das 10 mal gr��ere Deutschland mittlerweile 100 mal mehr Photovoltaikfl�chen aber sicher nicht mehr Sonne.</li><li>Ein Aktionszeitraum 18.Juli bis 31.12.2008 ist kontraproduktiv f�r eine kontinuierliche Entwicklung, das ist �Stop and Go� Politik. Da muss jeder sofort ohne zu denken den Fu� in die T�r stellen, was 2400 Anmeldungen in 2 Tagen ja auch beweisen. Weiters stellt sich die Frage, ob nun die PV-Firmen alle Auftr�ge im Ausland auf 2009 verschieben, damit sie den so kurzfristigen Inlandsbedarf befriedigen k�nnen. Dieser Zeitdruck treibt die Preise eher in H�he statt das erw�nschte Gegenteil zu erreichen.</li><li>2800 Euro/kWp F�rderung ohne Einspeiseverg�tung nach dem �kostromgesetz erm�glichen auf 20 Jahre gerechnet keinen wirtschaftlichen Betrieb. Das haben verschiedene Bundesl�nder gleich erkannt und diese F�rderung noch etwas aufgestockt. Am besten schaut die Rechnung noch f�r jene aus, die m�glichst 100% ihrer Stromproduktion selbst verbrauchen und damit ihre Stromrechnung reduzieren. Ich kann nur hoffen, dass dann die Leute nicht anfangen, Boiler mit PV-Strom aufzuheizen.</li><li>F�r eine allf�llige Einspeisung werden laut Homepage Energieinstitut Vorarlberg 8 cent/kWh verg�tet. Dieser Tarif ist weniger als der aktuelle europ�ische Marktpreis und eigentlich gelinde gesagt eine Zumutung. Falls daf�r noch ein eigener Z�hler mit entsprechender Miete verlangt wird, kann man diese Einspeisung sowieso vergessen.</li></ul><p>Grunds�tzlich w�rden mit dieser neuen Aktion und ihren 8 Mio F�rdermittel ca. 2,5 MW neue Photovoltaikleistung und damit fast 10% Steigerung der heute installierten Leistung erm�glicht. Das schaut auf den ersten Blick sehr gut aus. Dass das aber innerhalb eines halben Jahres umgesetzt werden kann ist f�r mich nicht realistisch und einfach zu wenig durchdacht. Wir brauchen dringend eine Regelung, die eine kontinuierlichere Entwicklung erm�glicht.<p>�Die Energiepolitik in �sterreich zeichnet sich dadurch aus, dass es sie nicht gibt�, hat irgend ein Energieexperte vor einiger Zeit gesagt. Wie lange m�ssen wir noch warten, bis sich dieser unverantwortliche Zustand �ndert?<p>Rinderer Albert<br>Energiekoordinator im Biosph�renpark Gro�es Walsertal/Vorarlberg<br><a href="http://www.solalbert.info" target="link">www.solalbert.info</a> |
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